Detailliertes Reha-Programm: Reha bei Brustkrebs
Die stationäre Integrierte Onkologische Rehabilitation für Brustkrebs-Patientinnen der Klinik Gais erfolgt unter der Leitung des Chefarztes Onkologie, PD Dr. med. Holger Hass. Es wird ein multimodales Therapiekonzept angewendet, das interdisziplinär ganzheitlich aufgebaut und insbesondere auf die vielfältigen Nebenwirkungen ausgerichtet ist, die infolge der Brustkrebs-Behandlung auftreten können (Lymphödeme, Fatigue, Hormon-Entzugssymptome, Polyneuropathie etc.).
Das hochspezialisierte Ärzte-, Pflege- und Therapieteam arbeitet Hand in Hand, um die Patientinnen bestmöglich auf ihrem Weg zu begleiten. Dabei wird ein auf die jeweilige Patientin zugeschnittenes Pflege- und Therapieprogramm erstellt, das auf den folgenden Basismodulen aufbaut:
Medizinische Leistungen
- Möglichkeit zur Verabreichung von systemischen Krebstherapien (nach Absprache resp. Verordnung des zuweisenden Onkologen)
- Onkologische Diagnostik (Labor, Tumormarker, Sonographie), evtl. Röntgenbildgebung
- Gespräche für Krankheits- und Prognoseverständnis, Entscheidungsfindung
- Abklärung und Behandlung von Tumorkachexie, Müdigkeit, Schmerzsyndromen, Atemnot, Nausea, Darmfunktionsstörungen, Depression und anderen tumorassoziierten Syndromen
- Rehabilitationsmedizin und sozialmedizinische Beratung/Unterstützung
Pflegerische Leistungen
- Onkologische Behandlungspflege
- Supportive Onkologie für Management von Nebenwirkungen der Krebstherapien
- Wund- und Aromapflege
- Ganzheitliche Erfassung und Begleitung von Patientinnen, Einbezug von Angehörigen
- Edukation und Förderung von Selbstwirksamkeit bei Patientinnen und Angehörigen
- Motivierende Unterstützung von Patientinnen in Richtung Re-Integration in den Arbeitsprozess
Bewegungs-, Sport-, Physio- und Ergotherapie
- Moderne Trainingsgeräte für geleitetes Ausdauertraining bei Dekonditionierung, Fatigue, Gewichtsverlust (Kachexie) oder Neuropathie
- Einsatz von individualisierten Therapieformen wie High-Intensity-Training, Pacing zur Förderung des Selbstmanagements
- Ergotherapie bei Chemotherapie-induzierten Nervenschädigungen (Polyneuropathie)
- Manuelle Lymphdrainage bei postoperativen Lymphödemen
- Spaziergänge in flachem Gelände, Halbtages- und Tages-Wanderungen in den Hügeln der Umgebung, Nordic Walking
- Physiotherapie bei postoperativen Bewegungseinschränkungen, z. B. Schulter-Arm-Syndrom nach Brust-OP
- Physikalische Therapie (Massagen, Elektrotherapie, Packungen etc.) bei Verspannungen und Entzündungen (z. B. nach Brustbestrahlung)
- Training und Belastungserprobung der Alltagsaktivitäten für eine möglichst optimale häusliche und berufliche Selbstständigkeit
- Hirnleistungstraining zur Verbesserung von Lernverhalten, Merkfähigkeit und Konzentration
Spiritual Care und komplementär-integrative Massnahmen
- MBSR (Mindfullness-based Stress Reduction: Achtsamkeits-basierte Stress-Behandlung)
- Atemrelaxation, Yoga, Qi-Gong
- Progressive Muskelrelaxation (Jacobson)
- Sitzmeditation, Abendspaziergänge
- Kunsttherapeutische Diagnostik und therapeutische Massnahmen wie
themenzentrierte Gestaltungstherapie, Unterstützung der Krankheitsbewältigung und -verarbeitung - Gruppen- und Einzelmusiktherapie in aktiver wie rezeptiver Form wie Klangmeditation, Klangreisen, Trommeltherapie
Kreativtherapien
- Kunsttherapeutische Diagnostik und therapeutische Massnahmen wie
themenzentrierte Gestaltungstherapie, Unterstützung der Krankheitsbewältigung und -verarbeitung - Gruppen- und Einzelmusiktherapie in aktiver wie rezeptiver Form wie
Klangmeditation, Klangreisen, Trommeltherapie
Ernährungsberatung und -therapien
- Ernährungsmedizinische Erfassungen mit Berücksichtigung individueller Diätpräferenzen, Begleiterkrankungen (u. a. Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, Adipositas)
- Beratung bei Allergien und Unverträglichkeiten aufgrund der Krebserkrankung (Tumorkachexie und assoziierte Anorexie, Dysgeusie, Dysosmie oder Verdauungsprobleme)
- Ernährungsempfehlungen bei antihormoneller Therapie (z. B. Osteoporose-Prophylaxe)
- Beratung bei Malnutrition oder krebstherapie-verursachten Veränderungen (u. a. Mucositis)
- Parenterale und enterale Ernährung, Ernährung bei Immundefiziten
- Kochkurse in unserer Lehrküche im Haus
Psychoonkologie
- Einsatz von individuellen und gestuften psychoonkologische Interventionen, basierend auf psychologischer und psychiatrischer Diagnostik
- Professionelle Beratung, verlässliche Begleitung und Psychoedukation zur Unterstützung der Entwicklung von adäquaten Bewältigungsstrategien und sozialen Kompetenzen für die Krankheitsverarbeitung und Umgang mit Einschränkungen
- Einbezug von Angehörigen, wenn möglich und gewünscht
Informations- und Schulungsangebote
- Informationen zu «Sinnvolle Komplementärmedizin», Bedeutung von «Sport und Krebs», «Ernährung bei/nach Brustkrebs»
- Seminare/Beratungen zum Umgang mit Fatigue, Polyneuropathie und Lymphödem
Sozialdienst
- Lösungsorientierte Klärung von versicherungsrechtlichen und finanziellen Fragen
- Enge Zusammenarbeit mit externen Stellen, Behörden und Zuweisenden
- Beratung bezüglich Austrittsplanung
- Enge Koordination mit Krebsligen